Bäume sind faszinierende Lebewesen, die über Jahrtausende schon unsere Welt bewohnen. Durch ständige Anpassung an unsere Umwelt haben sich unglaubliche Fähigkeiten entwickelt und jede Baumart hat ihre persönlichen Superkräfte. Unsere Faszination für Bäume möchten wir gerne teilen, weshalb wir auf dieser Seite Informationen zu gewissen Baumarten teilen und erklären, was wir mit Baumpflanzungen in der Stadt verfolgen. Viel Spaß beim Lesen!

 

Was bringen uns Bäume in der Stadt überhaupt? Machen die nicht eigentlich nur Dreck und Arbeit? Natürlich nicht!

7 Gründe warum Schifferstadt mehr Bäume braucht:

Lebensqualität

Ein grüneres, abwechslungsreicheres Stadtbild sorgt für entspannende Erholung vom Alltagsstress.

Nahrungsquelle

Blüten, Blätter und Knospen sind eine wichtige Nahrungsgrundlage vieler Lebewesen, auch diesen ist mit mehr Bäumen im städtischen Bereich geholfen.

Schattenspender

Schützt nicht nur uns Menschen vor Sonnenbrand und Hitze, sondern dient durch Verdunstung auch als natürliche Klimaanlage.

Lebensraum

Durch Flächenversiegelung und intensive Nutzung unserer Landflächen haben viele Tiere ihren Lebensraum verloren. Jeder einzelne Baum bietet einer Vielzahl von Tierarten ein Zuhause.

Kohlenstoffspeicher

Pro Jahr kann ein ausgewachsener Baum ca. 13 Kilogramm CO2 binden. Allerdings beträgt der CO2 Ausstoß pro Person in Deutschland durchschnittlich 11500 Kilogramm. Um dies zu kompensieren, sind 900 Bäume nötig, also worauf warten wir noch – lasst uns pflanzen!

Staubfilter

Bäume filtern schädliche Stäube und winzige Partikel aus der Luft, was sie im Zeitalter der Verbrennungsmotoren extrem wichtig macht.

Sauerstoffproduzent

Eine 100 Jahre alte Rot-Buche produziert beispielsweise 13 Kilogramm O2, wobei sie einen Großteil davon selbst benötigt, trotz allem bleibt auch für uns lebenswichtiger Sauerstoff übrig.

Baumart 1 – Gewöhnliche Robinie (Robinia pseudoacacia) 

GLOBAL PLAYER
  • Die Robinie ist ein Global Player! Als eine der am meisten gepflanzten Baumarten ist sie mittlerweile weit über ihre ursprüngliche Heimat verbreitet: 
  • In China & Südkorea wachsen heute mehr Robinien als in ihrer Heimat, den USA. 
  • Nicht zu verwechseln mit Akazien: Zwar haben sie auch Fiederblätter, Dornen und Hülsenfrüchte. Anders als Akazien gehören Robinien aber zu den Schmetterlingsblütlern, Akazien zu Mimosen
STÄDTER 
  • Wichtiger Stadtbaum: Denn Sie ist recht salz- und immisionstolerant und kommt mit schwierigen Bodenverhältnissen zurecht. Auch längere Trockenheit erträgt sie gut. Ihre wunderschöne Blütenpracht freut auch die Bienen und andere Insekten. 
SKILLER
  • Die Robinie hat einen Special Effect: Sie kann extrem magere Böden besiedeln, wo sonst keine anderen Bäume wachsen können. Wie macht sie das? Ganz einfach: Sie holt sich die Nährstoffe einfach selbst und ist somit zu großen Teilen unabhängig von den Bodenbedingungen. Dies funktioniert über eine Symbiose mit Bakterien, die Luftstickstoff fixieren und der Pflanze zur Verfügung stellen. 
  • Außerdem besitzt sie ein breites Feinwurzelsystem, wurdurch sie sich zur Bodensicherung auf Dämmen und Steilhängen eignet. 
GEFÄHRLICH? 
  • Als Pionierbaumart kann sich die Robinie schnell fortpflanzen und verbreiten. Deshalb ist sie recht dominant und stellenweise problematisch, weil sie mancherorts heimische Baumarten verdrängt. Sie wird unter anderem als invasive Baumart eingestuft. 
  • In Städten ist dies weniger problematisch, weil es hier primär darum geht widerstandsfähige Bäume zu pflanzen. Außerdem ist das Verbreitungspotential hier kontrollierbarer als im ländlichen Raum. Leider bedroht die Robinie u.a. selten gewordene Magerstandorte; 
GEFÄHRLICH!
  • „Die schöne Robinie – eingeführt aus botanischem Interesse und Liebhaberei – ist ein eindrucksvolles Beispiel für Fluch und Segen nichteinheimischer, aber inzwischen längst etablierter Arten“. Denn leider verändert sie durch die Anreicherung der Böden mit Stickstoff viele Standorte. Darunter auch selten gewordene Magerstandorte, die wie der Name schon sagt, sehr nährstoffarm sind. Die Robinie verdrängt solche wichtigen Biotope, die Heimat für viele seltene, spezialisierte Arten sind. 

Aber jetzt bitte nicht denken, die Robinie ist blöd. Sie ist Fluch und eben auch Segen zugleich. In Städten können Pflanzungen beispielsweise sinnvoll sein. 

Mehr infos findet ihr unter: (empfehlenswerte Seite!) 

https://www.baum-des-jahres.de/robinie/?L=0

Baumart 2 – Flatter-Ulme (Ulmus laevis)

GEFÄHRDET 

In weiten Teilen Deutschlands gefährdet. Die anderen Ulmenarten (Berg-Ulme, Feld-Ulme) sind vom Ulmensterben betroffen, wodurch viele Insekten ihren Lebensraum verlieren. Schuld am Verlust vieler Ulmen sind der Kleine und Große Ulmensplintkäfer. Diese bohren sich in das Holz und legen dort ihre Eier ab. Aber nicht die fressenden Larven sind das Problem, sondern ein Pilz, welcher mit dem Käfer in den Baum gelangt. Dieser verursacht in den Tracheen (die Wasserleitungsbahnen im Baum) Verstopfungen, wodurch Äste und später auch der ganze Baum absterben können, weil die Wasserversorgung nicht mehr funktioniert. 

Die Gefährdung ist aber weniger auf den Befall mit dem Pilz zurückzuführen, als auf die Zerstörung ihrer Lebensräume. Denn der kleine & große Ulmensplintkäfer erkennen die Flatter-Ulme nicht als Ulme, weil diese sich von den beiden anderen Ulmenarten in Struktur und Inhaltsstoffen unterscheidet. Daher wird sie von den Käfern verschont, nicht aber von uns Menschen… 

Ihr Rückgang ist primär auf die Begradigung unserer Flüsse und dem damit einhergehenden Verlust der Auenwälder verbunden. Sie verliert ihre natürlichen Verbeitungsgebiete. 

STRAßENBAUM

Kommt mit trockenen Bedingungen recht gut zurecht, obwohl sie eigentlich das Wasser liebt 

Bodenverdichtung, Luftverschmutzung, Streusalz kein Problem! 

Daher super geeignet und wichtige für den Naturschutz

ULMEN PFLANZEN! 

Da Berg- und Feld-Ulme durch die Ulmenkrankheit immer weiter aus unserer Landschaft verschwinden, verlieren auch viele Lebewesen ihr Habitat. Darunter sind viele Insekten, die ausschließlich Ulmenarten als Wirtspflanze nutzen. Es ist daher unbedingt notwendig Ulmen zu erhalten und darüber hinaus mehr zu pflanzen. Nur so können Ersatzlebensräume für Ulmen-Zipfelfalter & Co geschaffen und deren Erhalt gesichert werden! 

ERKENNEN UND VON ANDEREN ULMEN-ARTEN UNTERSCHEIDEN: 

Am einfachsten ist dies im Frühjahr: Von März – Mai blüht die Flatter-Ulme (vor Blattaustrieb). Im Gegensatz zu Berg- und Feld-Ulme sind die Blühten an langen Stilen, wodurch sie charakteristisch „Flattern“.  Die Blüten und Früchte der beiden anderen Arten sind hingegen kurz und relativ unbeweglich. 

Brettwurzeln: Diese erhöhen die Standfestigkeit, da die Flatter-Ulme meist auf vernässten, flachgründigen Böden wächst. 

Für mehr Infos: www.baum-des-jahres.de

Menü